Klinische Indikationen von Q10
Immunfunktion
Durch die Wirkung von Coenzym Q10 auf das Immunsystem wird die Phagozytoseaktivität der Makrophagen verstärkt und die Granulozytenproliferation stimuliert. Die antioxidative Wirkung von Coenzym Q10 trägt zur Prävention von AIDS-assoziierten Erkrankungen bei, die durch oxidativen Stress ausgelöst werden. Bei AIDS-Patienten sind die Q10-Blutspiegel erniedrigt. Nach Gabe von Coenzym Q10 (200 mg/die) stieg der Quotient aus T-Helferzellen und T-Suppressorzellen an.
Krebs
Coenzym Q10 wirkt bei Brustkrebs antimetastatisch und remissionsfördernd. Hinsichtlich der Wirkungsmechanismen kommen in der Krebsbehandlung vor allem die immunstimulierenden und antioxidativen Eigenschaften von Coenzym Q10 zum Tragen.
Erkrankungen des Zahnhalteapparates
Gingiva-Biopsien ergaben subnormale Q10-Gewebespiegel bei Patienten mit Parodontalerkrankungen. Eine Supplementationsbehandlung beschleunigt die Heilung nach parodontalchirurgischen Eingriffen.
Magenulzera
Aufgrund seines antioxidativen Effekts schützt Coenzym Q10 die Magenschleimhaut. Die Produktion von schützendem Schleim und die hohe Zellerneuerungsrate der Magenschleimhaut sind hochgradig energieabhängige Prozesse.
Adipositas
Bei Personen mit positiver Familienanamnese für Adipositas lassen sich neben einer 50-prozentigen Verminderung der nahrungsinduzierten Thermogenese häufig auch erniedrigte Q10-Spiegel feststellen. Da Coenzym Q10 eine entscheidende Rolle für die Energieproduktion spielt, kann eine Supplementation von Nutzen sein.
Körperliche Leistungsfähigkeit
Eine Supplementierung mit Coenzym Q10 kann sowohl die aerobe Kapazität als auch die Muskelleistung steigern. Dies trifft insbesondere auf Personen mit bewegungsarmer Lebensweise zu.
Muskeldystrophie
Bei Tieren und Menschen mit erblich bedingter Muskeldystrophie ist im Herzmuskel und in der Skelettmuskulatur ein Q10-Mangel nachweisbar.
Allergie
Nach Antigen-Provokation hemmt Coenzym Q10 bei Tieren die Freisetzung von Histamin und SRS-A.
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Coenzym Q10 ist besonders indiziert für die Stärkung der Myokardfunktion, da es die Energieproduktion steigert, die Kontraktilität des Herzmuskels erhöht und eine starke antioxidative Wirkung aufweist. Die antioxidativen Eigenschaften von Coenzym Q10 beruhen vor allem auf einer Hemmung der LDL-Oxidation.
Bei folgenden kardialen Problemen kann Coenzym Q10 von besonderem Nutzen sein:
- Kardiomyopathie
- Stauungsinsuffizienz
- Angina pectoris
- Arrhythmien
- Prävention der toxischen Wirkungen von Adriamycin
- Schutz bei Herzoperationen
- Mitralklappenprolaps
- Hypertonie
Männliche Infertilität
Die Gabe von Coenzym Q7 (einem Q10-Analogon) in einer Dosierung von 10 mg/die führte zu einem signifikanten Anstieg von Spermienzahl und -motilität.
Diabetes mellitus
Die Elektronentransport- bzw. Atmungskette ist ein integraler Bestandteil des Kohlenhydratstoffwechsels. Coenzym Q7 in einer Tagesdosis von 120 mg für 2-18 Wochen senkte den Nüchternblutzucker bei 31 Prozent der Patienten um mindestens 30 Prozent.
Dosierung
Für die meisten Indikationen beträgt die übliche Dosis 30-60 mg zweimal täglich. In einigen Studien zur Wirksamkeit von Coenzym Q10 bei Brustkrebs wurden 400 mg/die verabreicht.
Mangelursachen
Als Ursachen eines Q10-Mangels kommen in Frage:
1) verminderte Synthese infolge von Ernährungsdefiziten,
2) genetisch bedingte oder erworbene Synthese- bzw. Utilisationsstörungen,
3) erhöhter Gewebebedarf infolge von Krankheiten. Mit zunehmendem Alter nimmt der Q10-Spiegel ab.